Tierisch in Kontakt - Tiere als Brücke

Das Projekt richtete sich an psychisch kranke, erwachsenen Menschen. Durch verschiedene Angebote sollten die Menschen psychisch stabilisiert werden, mit anderen Menschen in Kontakt kommen, ihre Kommunikationsfähigkeit stärken und Selbstvertrauen zurückgewinnen.


Weitere Ziele: Aktivierung durch Bewegung, Inklusion ins Alltagsleben, Angstabbau, Kontakte außerhalb der Einrichtungen des Diakonischen Werkes, Förderung der Körperwahrnehmung, Vermeidung von Hospitalisierung

Kurzvideo zum Projekt


Beziehungen zwischen Mensch und Tier -
ein paar Erfahrungen...

 

Meine Eselerfahrung

„An einem Donnerstagnachmittag sind wir auf den Eselhof gefahren und einige sind eine Runde mit einem Eselwallach und einer Eselstute spazieren gegangen.

Da es mir an diesem Tag nicht gut ging, setzte ich mich auf die Eselkoppel und fotografierte die Tiere. Eine der Eselstuten biss an den Gurten meiner Kamera und den Schnüren meiner Kleidung herum. Also: Kamera weg, ruhig werden und mit der Dame eine Runde „schäkern“.

Zwei der Eseldamen knabberten mich vorsichtig an. Der Bauer, der uns beobachtete, sagte, dass ich jetzt Mitglied der Familie sei. Das tat mir so gut, dass ich noch eine halbe Stunde in meiner „Familie“ verbrachte. Mein Eindruck war, dass die Tiere meine Traurigkeit gespürt haben und mich trösten wollten.“

Der Verlust eines treuen Freundes

„Im Tierheim Dillenburg hatte ich zu einem „ausgedienten“ Polizeihund namens BruceKontakt. Wir beide hatten sehr schnell ein Vertrauensverhältnis zueinander aufgebaut. Er lief sehr schön neben mir her, ohne Zug auf die Leine aufzubauen. Mir fiel auf, dass er schon sehr wackelig auf den Beinen war. Nach dem gemeinsamen Spaziergang fragte ich die Tierheimmitarbeiter, was mit Bruce los sei und erfuhr seine Geschichte:

Bruce kam ursprünglich aus Spanien. Er diente dort der Polizei und leistete vermutlich gute Dienste. Als er alt und gebrechlich wurde und seine Arbeit nicht mehr tun konnte, sollte er getötet werden. Zum Glück kam er aber dort ins Tierheim und über eine Kooperation schließlich ins Dillenburger Tierheim. Seine Geschichte machte mich sehr betroffen.

Ich erlebte Bruce als einen sehr treuen Begleiter bei unseren Spaziergängen. Im Sommer gingen wir an die kühle Dill, um uns gemeinsam etwas zu erfrischen und hatten viel Spaß dabei. Ich hatte das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen.

Leider erfuhr ich einige Zeit später von seinem plötzlichen Tod. Das machte mich sehr traurig und ich musste erst einmal schlucken.

Trotzdem würde ich immer wieder zu einem anderen Hund im Tierheim den Kontakt suchen, und würde weiterhin immer wieder am Projekt „Tierisch in Kontakt“ teilnehmen, denn die Hunde geben mir persönlich sehr viel.“

Zitate:

 „Ich fühlte mich mit der Zeit sicherer im Sattel und das Vertrauen zwischen mir und dem Pferd wurde größer.

Das Reiten und Spazierengehen mit den Pferden machte mir viel Freude.“

„Das Gefühl von Gemeinschaft hatte ich bei den Hunden. Mir tat es gut mit den Hunden in der Natur spazieren zu gehen und die gesunde Luft zu genießen.