Die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat der EU haben sich am 28.06.2013 auf ein neues EU-Programm für Beschäftigung und soziale Innovation für die Jahre 2014 bis 2020 (EaSI) geeinigt.
Damit sind die sog. „Trilogverhandlungen“ abgeschlossen, allerdings müssen formal noch der Rat sowie das Parlamentsplenum über den Kompromiss abstimmen. Im Falle der erwarteten Zustimmung wird das Programm zum 01.01.2014, mit dem Beginn der neuen Förderperiode, beginnen können.
Das neue Programm „EaSI“ wird drei bereits bestehende EU-Förderprogramme - das Programm für Beschäftigung und soziale Solidarität (PROGRESS), EURES (Europäische Arbeitsverwaltungen) und das Europäische Mikrofinanzierungsinstrument - zusammenfassen. Insgesamt sollen 815 Millionen Euro für den Zeitraum 2014 - 2020 zur Verfügung gestellt werden.
Die Europäische Kommission hat im Rahmen von PROGRESS bereits für den Zeitraum
01.01.2014 bis 31.12.2017 eine Ausschreibung veröffentlicht für die Bereiche soziale Eingliederung und Armutsminderung oder der Förderung von Mikrofinanzen und der Finanzierung von sozialem Unternehmertum. Bewerbungsfrist ist der 6. September 2013. Allerdings sind nur europäische Netzwerke mit Mitgliedern in mindestens 15 EU-Staaten förderfähig (siehe Kapitel VI der Ausschreibung). Kernbestandteil der vorliegenden EU- Ausschreibung ist die institutionelle Förderung von europäischen Netzwerken. Für die BAGFW und die Verbände könnte die vorliegende Ausschreibung u.a. dann von Interesse sein, wenn man sich als Projektpartner eines oder mehrerer europäischer Netzwerke beteiligen könnte und dadurch ein besserer Wissenstransfer durch entsprechende Workshops- und Seminarbeteiligungen ermöglicht würde.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden weitere Ausschreibungen für „EaSI“ und seine Komponenten erfolgen. Für die Freie Wohlfahrtspflege bietet besonders PROGRESS eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, u.a. für den Bereich „Soziale Innovation“. Im Rahmen von PROGRESS sollen neue Modelle erprobt werden in Pilotprojekten, die später durch eine ESF-Förderung und langfristig selbsttragend fortgeführt werden könnten. Außerdem
nutzt die Europäische Kommission die Ergebnisse von PROGRESS-Projekten auch politisch. So sind zum Beispiel teilweise Projektergebnisse in das Arbeitsdokument der Kommission zur Langzeitpflege im Rahmen des Sozialinvestitionspaketes eingeflossen. Über die Homepage der EU-Kommission zum PROGRESS-Programm können weitere Details über laufende und abgeschlossene Tätigkeiten im Rahmen der Förderperiode
2007 – 2013 abgerufen werden.
Zusätzlich fasst bei Interesse die Pressemitteilung der Europäischen Kommission die Ergebnisse der Trilogverhandlungen zum EaSI-Programm für die neue Förderperiode zusammen.