Sozialraum Digital - Souveränität in der digitalen Welt

15. Juni 2018 in Berlin

Workshop:

Better@Home: Länger und besser zuhause leben

 

 

Beteiligte Inputgeber/ Moderation

  • Tim Lange, Casenio
  • Dr. Balazs Szathmary, IHP
 
      

Ergebnisse

Better@Home ermöglicht älteren und hilfebedürftigen Menschen, so lange wie möglich sicher und selbstbestimmt zuhause zu leben. Die Better@Home Service-Plattform ist eine zuverlässige Komplettlösung für altersgerechtes Wohnen mit digitalen Assistenzsystemen und einem umfassenden Dienstleistungsangebot. Sie bietet Sicherheit und vereinfachte Kommunikationsmöglichkeiten zwischen dem Bewohner und dem pflegenden Umfeld, ohne in Notsituationen auf proaktives Mitwirken angewiesen zu sein. Better@Home erschließt nachhaltige Geschäftsmodelle für die Immobilienwirtschaft, Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens, Krankenversicherungen sowie Unternehmen im Kontext der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

Die Fragestellung des Workshops war, wie die Souveränität in der digitalen Welt durch die Zusammenarbeit mehrerer Akteure im Bereich des Smart Homes gefördert werden kann.

Zu diesen gehören Kostenträger, aber auch die unmittelbar Beteiligten, sprich, von Krankenversicherungen über Pflegedienste und Altenheime bis zu Immobilienunternehmen und Pflegenden Angehörigen ebenso wie pflegebedürftige und ältere Menschen.

Im Bereich der AAL-Assistenzsysteme und der Implementierung von Smart-Home-Lösungen gibt es dabei ebenso Treiber wie auch Bremser. Zu den Treibern gehören natürlich primär die Pflegebedürftigen und älteren Menschen, die ihren Lebensabend gerne in den eigenen vier Wänden verbringen möchten – mit der Sicherheit, dass ihnen bei Notfällen schnell geholfen wird. Oft sind diese jedoch überfordert von den Angeboten auf dem AAL-Markt, oder es fehlt das technische Grundwissen. Danach folgen die Angehörigen, die ihre geliebten Menschen gut versorgt wissen, dadurch auch leistungsfähiger im Beruf und Alltag sind, sowie einen geringeren finanziellen Aufwand als bei der stationären Unterbringung haben.

Die Teilnehmer des Workshops sahen als größte Herausforderungen für Better@Home die flächendeckende Infrastruktur (Abhängigkeit vom Strom- und Telefonnetz), fehlende Kompetenz oder Affinität beim Nutzer sowie aus technischer Perspektive den Umgang mit Legacy-Systemen. Es wurde die Frage diskutiert, ob der Kostenrahmen so gestaltet werden kann, dass der Bedürftige sich einen geeigneten Eigenanteil leisten kann. Auf eine einfache Bedienbarkeit und feste Ansprechpartner wurde verwiesen.

Unerlässlich bei der Nutzung von Smart-Home-Lösungen sind Datenschutz und -sicherheit, da auch hier Übermittlung von Daten an Angehörige, Pflegedienste, telemedizinische Dienste etc. stattfindet. Die Datenhoheit sollte hier beim Nutzer liegen. Darüber hinaus sollte in Erwägung gezogen werden, das nichtberufliche Hilfesystem (Angehörige und Ehrenamtliche) in die Entwicklung von AAL-Systemen mit einzubeziehen.

Es ergibt sich die Fragestellung, wie ein Überangebot, wie es zurzeit besteht, verhindert werden, gleichzeitig aber ein Wettbewerb erhalten bleiben kann. Hier sollten sich Anbieter am Sozialraum sowie dem Nutzer orientieren, um ein individuelles und nutzbares Angebot zu erstellen. Darüber hinaus sollte die Investitionsbereitschaft von Kostenträgern und Immobilienwirtschaft standardisiert werden. Ein intersektorales Netzwerk könnte hier als Problemlöser fungieren, da es die Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren erleichtert und eine gemeinsame Sprache gefunden werden kann.

 

Lösungsansätze / Empfehlungen

1. Keine Vollversicherung / Selbstbeteiligung

2. pol: Pflegegeldentwicklung amb. Stat.

3. pol: OE-Chancen gesetzlich nutzbar machen

4. volkswirtschaftlichere Betrachtung, globalere Betrachtung

5. Stärkung dezentraler Lösungen gesunde Städte Regionen

6. Finanzierbarkeit für alle Hilfsbedürftige

7. lebenslange Sicherheitsupdates (verpflichtend) und schneller Austausch defekter Geräte