Berlin, 18. Oktober 2016. Die Aufnahme von über eine Million Schutzsuchenden, die seit 2015 in unser Land gekommen sind, hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Das freiwillige Engagement von Hunderttausenden Flüchtlingshelfern ragte dabei besonders heraus. Schnell wurde deutlich, dass den vielen Freiwilligen mehr hauptamtliche Strukturen an die Seite gestellt werden müssen. Der Einsatzwille ist auch heute noch groß, aber ohne Hilfe läuft Engagement Gefahr, in Überforderung zu enden.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoguz, freut sich deshalb, dass sie die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege als Partner für ihr Programm gewinnen konnte, das genau diese Förderung von ehrenamtlichen Strukturen zum Ziel hat. Mit dem Programm werden 2015 und 2016 an 260 Orten in Deutschland über 330 Projekte zur Förderung, Qualifizierung und Koordinierung ehrenamtlichen Engagements für Schutzsuchende umgesetzt. Dafür hat die Beauftragte insgesamt sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In der Kreuzberger Werkstatt der Kulturen findet dazu heute die Veranstaltung „So machen wir das!“ – Konferenz zum Engagement für und mit Geflüchteten statt.
Staatsministerin Aydan Özoguz: „Was als Nothilfe und spontane Unterstützung begann, hat sich inzwischen zu einer professionellen Struktur entwickelt. Viele Ehrenamtliche sind in Fragen der Flüchtlingshilfe und Teilen des Ausländerrechts zu richtigen Profis geworden. Damit sich das Engagement verstetigen kann, braucht es eine bessere Koordination der Hilfe. Ich freue mich, dass ich mit meiner Förderung dazu beitragen kann, dass der freiwillige Einsatz nachhaltig wird. Die tatkräftige Hilfe von so vielen ist ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt in der Gesellschaft- gerade auch wenn einige alles pauschal schlecht reden wollen. Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen Anfeindungen gegen Menschen zunehmen, die sich für Flüchtlinge einsetzen.“
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW): „Es hat sich ganz deutlich gezeigt: Ehrenamtliche Arbeit ist dann gewinnbringend für alle, wenn sie hauptamtlich begleitet und qualifiziert wird, wenn auch die Geflüchteten als Akteure beteiligt werden und ihre Erfahrungen weitergeben können. Es lohnt sich den eingeschlagenen Weg der Förderung ehrenamtlichen Engagements fortzusetzen, denn all die ehrenamtlich tätigen Menschen sind es, die das helle Deutschland zeigen.“
Auf der Konferenz werden konkrete Projekte in der Unterstützung von Geflüchteten vorgestellt und gezeigt, was ehrenamtliches Engagement bewirken kann. Darüber hinaus werden Erkenntnisse und Rahmenbedingungen für ein gelingendes Engagement aus den Perspektiven der Ehrenamtlichen und Geflüchteten, der Projektträger und der Wissenschaft diskutiert.
Mehr zu dem Programm unter: www.fluechtlingshelfer.info